Laudatio für Klaus-Dieter Gerlang durch Barbara Höckmann
Liebe Renate Höppner,
liebe Genossinnen und Genossen,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
eine demokratische Gesellschaft lebt vom aktiven Engagement ihrer Mitglieder.
Mit dem Reinhard-Höppner-Engagement-Preis werden deshalb jedes Jahr Menschen geehrt, die sich mit ihrem ehrenamtlichen Engagement für soziale Gerechtigkeit und eine solidarische Gesellschaft einsetzen, die Haltung zeigen, sich einmischen und ihre Mitmenschen im Gemeinwesen unterstützen.
Ich freue mich, heute hier den 3. Preis überreichen zu dürfen.
Der Preisträger in diesem Jahr ist Klaus-Dieter Gerlang.
Von ihm lässt sich sagen, dass Wasser und die darin statt findenden sportlichen Aktivitäten seine Leidenschaft sind.
Er ist seit vielen Jahren im Vorstand der Saaleschwimmer e.V. in Halle aktiv und hat sich durch das internationale Saaleschwimmen auch einen überregionalen Ruf erarbeitet. Eine lebendige Saale-Flusslandschaft liegt ihm besonders am Herzen.
Und so war und ist er aktiv an der Gestaltung des Saalestrandes auf der Peißnitz beteiligt.
Dieser ermöglicht gerade jungen Familien ein kostenloses Badevergnügen und hat sich im Sommer zu einem beliebten und rege genutzten Treffpunkt für Jung und Alt entwickelt.
Aber auch die von Herrn Gerlang und seinem Verein organisierten Events außerhalb der Badesaison, wie das Nikolausbaden und Wassertreten (mit und ohne Kostüm) erfreuen sich reger Teilnahme.
„Sich wie ein Fisch im Wasser fühlen“ – So lässt sich vielleicht am besten sein Engagement beschreiben, was wir heute besonders hervorheben wollen.
Seit 2016 organisiert Herr Gerlang Schwimmkurse für erwachsene Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund, auch unter Einsatz persönlicher finanzieller Mittel.
Seine Schwimmschüler*innen kommen aus Eritrea, Vietnam, Syrien, Iran, Mosambik und Russland, um nur einige Nationalitäten zu nennen und haben in ihrem bisherigen Leben in ihren Heimatländern oftmals keine Erfahrungen mit Wasser machen können und demzufolge nicht schwimmen gelernt.
Immer wieder kommt es in der Badesaison zu tödlichen Unfällen gerade von Nichtschwimmern. Die Zahlen in den letzten Jahren sind steigend und zur besonderen Risikogruppe gehören dabei junge Migrant*innen.
Denn wer Wasser nicht kennt, schätzt Gefahren und Risiken falsch ein und verliert dabei im schlimmsten Fall sein Leben.
Das Schwimmen in Bädern, Seen und Flüssen ist bei uns aber eben auch integraler Bestandteil unserer Kultur und Freizeitgestaltung. Als Nichtschwimmer*innen fehlt den Erwachsenen mit Migrationshintergrund damit eine wichtige Fähigkeit zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und eine überlebenswichtige Kompetenz.
Herr Gerlang macht seine Schüler*innen mit Wasser vertraut, vermittelt ihnen die notwendigen Kompetenzen und den Spaß und die Freude am Schwimmen, um sich sicher und wohl „wie ein Fisch im Wasser“ zu fühlen und trägt so dazu bei, tragische Badeunfälle zu verhindern und leistet einen aktiven Beitrag zur Integration.
Ich freue mich ihm heute diesen Preis überreichen zu dürfen.
Herzlichen Glückwunsch