Publikumspreis (200 Euro): BRH Rettungshundestaffel Sachsen-Anhalt Süd e. V.

Publikumspreis (200 Euro): BRH Rettungshundestaffel Sachsen-Anhalt Süd e. V.

Laudatio – Rüdiger Erben, Mitglied des Landtages und Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt

Rüdiger Erben, Mitglied des Landtages und Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion Sachsen-AnhaltDer Publikumspreis ist das jüngste Kind der Preisgeber des Reinhard-Höppner-Preises. Er wird erst seit dem letzten Jahr verliehen. Es verwundert noch immer, dass wir so lange nicht auf die Idee gekommen sind, einen Publikumspreis zu vergeben. Ein Engagementpreis, dessen Vergabe von vielen Engagement erfordert. Zugegeben, auf elektronischem Weg eine Stimme abzugeben bedeutet nicht viel Aufwand. Aber es erfordert innere Teilnahme. Bevor ich auf den Knopf drücke, muss ich die Aufforderung wahrnehmen, für diesen Preis abzustimmen. Es darf mir nicht egal sein, dass es diesen Preis gibt und es darf mir nicht egal sein, wer ihn gewinnt.

Schließlich muss ich mich für die Preiskandidaten und -kandidatinnen und/oder ihre Themen, Anliegen und Betätigungsfelder interessieren. Mindestens so weit muss mein Interesse gehen, dass ich den Knopf suche und mich entscheide. Zu guter Letzt muss ich daran glauben, dass es Sinn hat und nötig ist, dass ich mich beteilige. Dass meine Stimme gebraucht wird und dass nicht schon irgendwer die Preisfrage in meinem Sinne regeln wird. Wer all das tut, und das haben viele getan, zeigt schon mehr Engagement als die meisten.

Insofern war es vollkommen naheliegend, einen Publikumspreis auszuloben.

Ich hatte bereits im letzten Jahr die Ehre, die Laudatio für die Preisträger des Publikumspreis zu halten. Der Publikumspreis ging an Angela Berthold von „Unser Wald e.V.“ Mit dessen Ziel konnte ich mich als Sohn eines Oberförsters und Kämpfer für mehr Wälder in Sachsen-Anhalt bereits sehr gut identifizieren.

Nicht anders und sogar noch mehr trifft das auf das Betätigungsfeld des diesjährigen Preisträgers zu.

Es geht um die Rettung von Menschen. Bis zu 100.000 Menschen pro Jahr in Deutschland werden als vermisst gemeldet. Es sind oft alte Menschen und sehr viele Kinder (etwa 40.000!) und sie alle haben eines gemeinsam: Sie befinden sich unter Umständen in einer lebensbedrohlichen Situation, aus der sie ohne Hilfe keinen Ausweg finden.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten diese Menschen zu finden und ihnen zu helfen, meist werden sie gleichzeitig angewandt. Suchmannschaften schwärmen aus, Hubschrauber mit Wärmebildkameras steigen auf, Handys werden geortet.

Doch was ist noch immer das effektivste Einsatzmittel zur Personensuche?

Es sind die Sinne ausgebildeter Hunde! Die gibt es als Diensthunde bei der Polizei und bei ehrenamtlichen Rettungshundestaffeln.

Im Durchschnitt einmal pro Woche rückten in den letzten Jahren irgendwo in Sachsen-Anhalt die Rettungshunde aus. Aktuell werden etwa einhundert Flächensuchhunde, Mantrailingshunde, Wasserortungshunde, Trümmersuchhunde und weitere Rettungshunde ohne spezifizierte Ausbildung in Sachsen-Anhalt für solche Einsätze ausgebildet.

Hund und Hundeführer (meist sind es Hundeführerinnen) führen regelmäßig Such- und Rettungseinsätze durch, um vermisste Personen zu finden, und arbeiten dabei eng mit Polizei, Feuerwehr und anderen Rettungsdiensten zusammen. Kontinuierliche Ausbildung und Schulung der Mitglieder und Hunde gewährleisten stets aktuelle Techniken und Taktiken. Das Team aus Mensch und Hund leistet einen bedeutenden Beitrag für die Sicherheit in unserem Land.

Der Publikumspreis geht an Rettungshundestaffel Sachsen-Anhalt Süd e.V. Herzlichen Glückwunsch!